Tierschützer fordern tierschutzgerechten Umgang mit Stadttauben - Landestierschutzverband Baden-Württemberg
Tierschützer fordern tierschutzgerechten Umgang mit Stadttauben
von Redaktion LTschV-BW

Appell an Neuenbürgs Bürgermeister Martin:

Tierschützer fordern tierschutzgerechten Umgang mit Stadttauben

Der Deutsche Tierschutzbund, sein Landestierschutzverband Baden-Württemberg und der Tierschutzverein Pforzheim & Umgebung e.V. haben die Stadt Neuenbürg aufgefordert, Lösungen für die „obdachlos“ gewordenen Tauben in der Martinstraße zu finden. Die dort an einem Gebäude vorgenommenen Baumaßnahmen hatten dazu geführt, dass eine erhebliche Anzahl an Tieren ihren Sitz- und Brutplatz verloren hat. Außerdem haben Augenzeugen berichtet, dass vor Ort lebende Alt- und Jungtauben unter bisher ungeklärten Umständen zu Tode gekommen sind.

„Der aktuelle tierschutzwidrige Umgang mit den Tauben darf von der Stadt nicht geduldet werden. Sie muss die Situation aufklären und entsprechende Lösungsansätze aufzeigen“, fordert James Brückner, Leiter des Referats für Natur- und Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. „Ein Miteinander von Mensch und Stadttaube ist möglich“, ergänzt Stefan Hitzler, Vorsitzender des Landestierschutzverbands Baden-Württemberg. „Neuenbürg muss daher alles daran setzen, ein flächendeckendes und tiergerechtes Taubenmanagement zu etablieren, auch um Konflikte zwischen Stadttauben und Bürgerinnen und Bürgern zu minimieren.“

Wie in anderen Städten und Gemeinden wächst mit den Taubenbeständen auch in Neuenbürg das Konfliktpotential. Die Stadttauben haben unter anderem in einem Gebäude in der Martinstraße Debatten zwischen Tierfreunden, einem Handwerksbetrieb und der Stadt ausgelöst. Um den Konflikt zu lösen, empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund in einem aktuellen Brief an Neuenbürgs Bürgermeister Horst Martin die Einrichtung eines betreuten Taubenschlags direkt vor Ort. Die standorttreuen Tauben könnten so langsam und tiergerecht dorthin umgesiedelt werden. In den Schlägen erhalten die Tiere Nahrung und Wasser, außerdem werden ihnen Nistplätze zur Verfügung gestellt. Gelegte Eier können dort einfach durch Gips-Attrappen ausgetauscht werden und die Zahl der Tauben so tierschutzgerecht verringert werden. Als weiterer Vorteil verbleibt ein Großteil des anfallenden Kots im Taubenschlag, da sich die Tauben vorwiegend dort aufhalten. Außerdem verringert sich dadurch die Anzahl von verzweifelt nach Futter suchenden Stadttauben in der Nähe von Gastronomiebereichen. Wie wirksam und nachhaltig ein umfassendes Taubenmanagement ist, zeigt sich in Städten wie Augsburg oder Aachen, in denen die Anzahl der Tauben über die letzten Jahre konstant auf einem gesunden Level gehalten werden konnte.

Hinweis an die Redaktionen: Mit der Kampagne #RespektTaube kämpft der Deutsche Tierschutzbund aktuell für mehr Respekt für Tauben und für ein tierschutzgerechtes Taubenmanagement.

Mehr Infos unter: www.tierschutzbund.de/taubenschutz

 

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