Osterausflüge - Tipps für Tierfreunde beim Ansturm auf die Natur - Landestierschutzverband Baden-Württemberg
Osterausflüge - Tipps für Tierfreunde beim Ansturm auf die Natur
von Redaktion LTschV-BW

Osterausflüge - Tipps für Tierfreunde beim Ansturm auf die Natur

Viele Menschen werden die kommenden Osterfeiertage im Freien genießen wollen. Da derzeit einheimische Vögel und Wildtiere ihre Jungen aufziehen, ist jedoch in der Natur äußerste Rücksichtnahme angesagt.
Um Tiere bei der Versorgung der Jungtiere möglichst nicht zu stören, bleiben Tierfreunde auf den Wegen, sorgen dafür, dass ihre Hunde immer in ihrem Einflussbereich bleiben oder an der langen Leine gehen und hinterlassen auch sonst keine Spuren in Form von Abfällen.

Die Coronakrise sorgt dafür, dass die meisten Mitbürger auch diese Osterferien zuhause bleiben werden und Urlaub in der Region machen. Da derzeit das allgemeine Leben stark eingeschränkt ist, zieht es bei gutem Wetter verständlicherweise zahllose Menschen in die freie Natur. Ob Spaziergang oder Wanderung, joggend oder auf dem Fahrrad gilt auch im Freien das Prinzip der Rücksichtnahme. Gerade jetzt in der Brutzeit sollten unsere einheimischen Wildtiere möglichst wenig beunruhigt werden, damit sie ungestört ihre Jungen aufziehen können.

Stefan Hitzler, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes appelliert deshalb an alle sich auch über Ostern beim Aufenthalt im Freien an gewisse Regeln zu halten: "Wer nicht riskieren will, dass Jungtiere sterben, weil ihre Elterntiere permanent aufgeschreckt, beunruhigt und vertrieben werden und deshalb keine Ruhe zur Futtersuche mehr finden, für den sollte Rücksichtnahme auch draußen in freier Natur eine Selbstverständlichkeit sein." Der Tierschützer warnt weiter: "Auch wenn man sie nicht sieht, leben doch zahlreiche Tierarten in Wald und Feld, die gerade zurzeit möglichst wenig gestört werden sollten. Das Frühjahr ist die Hauptbrutsaison, der Nestbau und die Fütterung bzw. Aufzucht der Jungen kosten Elterntiere enorm viel zusätzliche Zeit und Energie. Zahllose Schnäbel und Mäuler wollen gefüttert werden, da können andauernde Störungen durch erholungssuchende Mitmenschen verheerende Folgen haben. Werden Nester durch Baum- und Heckenschnitt vernichtet, oder säugende Muttertiere von Hunden gehetzt bzw. vor Autos gejagt, sterben die Jungtiere einen elenden Tod."

Zuviel Unruhe bedeutet für Wildtiere enormen Stress.

Die Tierschützer im Land wissen das nur zu gut. Verwaiste Eichhörnchen und Jungvögel, verletzte und verunfallte Wildtiere oder herumirrende Fuchs- und Marderwelpen zählen jedes Frühjahr zu ihren Pfleglingen.

Spatzenküken Jungens Wildkaninchen Eichhörnchenbaby


Durch die Coronapandemie droht sich dies jetzt noch zu verstärken, da es gerade bei schönem Wetter viele Menschen nach draußen zieht. Deshalb der Appell an alle Tierfreunde sich auch im Wald, auf Wiesen und an Feldern an bestimmte Verhaltensregeln zu halten, wie:


- die vorgegebenen Wege nicht verlassen;
- keine Abfälle hinterlassen, auch Zivilisationsmüll kann für Tiere tödlich sein;
- darauf achten, dass Hunde immer in Ruf- und Sichtnähe bleiben oder sie an die lange Leine nehmen;
- keine Querfeldeintouren mit dem Mountainbike oder beim Geocaching;
- auch Höhlen und Felswände sind wichtige Rückzugsräume für Tiere, klettern also ebenfalls nur dort, wo es ausdrücklich genehmigt ist.

Ab 1. März bis 31. Oktober ist es übrigens nicht mehr erlaubt Hecken, Sträucher und Bäume zu roden oder zu entfernen. Das Naturschutzgesetz untersagt solche Maßnahmen in der Brutzeit zum Schutz der Wildtiere vor Störungen (BNatSchG § 39 Abs. 1 und 5).

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